Sonnencreme: Der Unterschied zwischen mineralischen und chemischen UV-Filtern
Besonders jetzt im Sommer ist das Thema Sonnencreme wieder sehr spannend. Denn mittlerweile gibt es immer mehr Inhaltsstoffe in Sonnencremes, die umstritten sind.
Wir verraten dir, was in Sonnencreme schädlich ist, was der Unterschied zwischen mineralischen und chemischen UV-Filtern ist, was es mit den Nanopartikeln auf sich hat und warum der bedenklich Stoff Octocrylene so umstritten ist.
Mineralische UV-Filter in Sonnencremes sorgen dafür, dass deine Haut sofort geschützt ist. Denn die Mineralteilchen legen sich durch das Auftragen auf die Haut und reflektieren so die gefährliche Strahlung. Auf diese Weise bieten mineralische Filter deiner Haut einen sofortigen Schutz.
Oft ist es aber so, dass genau diese mineralischen Filter für einen sogenannten Weißeleffekt sorgen, der nach dem Eincremen einen weißen Film auf der Haut hinterlässt. Dieser Effekt kann verhindert werden, wenn diese Filter so verkleinert werden, dass sie als Nanopartikel in der jeweiligen Creme auftauchen.
Du erkennst mineralische Sonnencreme an den Filtern Zinkoxid oder Titanoxid.
Da die Filter aber generell als sehr verträglich gelten und nicht in die Haut eindringen, findest du sie auch oft in Sonnenschutzprodukten von unterschiedlichen Naturkosmetik-Firmen.
Was hat es eigentlich mit den Nanopartikeln in Sonnencremes auf sich? Wie oben bereits beschrieben, sorgen die Nanopartikel dafür, dass die Creme keinen weißen Film auf der Haut hinterlässt. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Creme viel leichter auf der Haut auftragen und verteilen lässt und sie schneller einziehen kann. Außerdem können die Nano-Versionen der mineralischen Filter für einen höheren Lichtschutz eingesetzt werden.
Bereits seit 2013 müssen die Nano-Versionen von mineralischen UV-Filtern auf der Liste der enthalten Inhaltsstoffe eines Produktes mit Nano gekennzeichnet werden. Die Nanopartikel dürfen auch nur mit einem Anteil von 25% in Sonnencreme vorkommen.
Das Wort Nano ist eine Größenangabe von Teilchen, die besonders klein sind.
Ob die winzigen Teilchen durch unsere Haut in unseren Körper gelangen und sich dort anlagern können, ist umstritten. Da es keine Langzeitstudien zu diesem Thema gibt, sind mögliche Folgen für unseren Organismus unklar.
Klar ist allerdings, dass die Nanopartikel durch die Atemwege oder die Blutbahn in unseren Körper gelangen können. Um dies zu verhindert, sind bereits einige Sonnenschutzsprays (mit Titanoxid) verboten. Du kannst aber auch beim Kauf darauf achten, ob Nanopartikel überhaupt in deinem Sonnenschutzmittel enthalten sind.
Während die Vermutung besteht, dass Titanoxid krebserregend ist, wenn man es einatmet, gilt Zinkoxid als unbedenklich.
Weiter ungeklärt ist auch die Umweltfreundlichkeit von Nanopartikeln. Es kann sein, dass sie wasserlöslich sind und so auch im Wasser unsere Ökosysteme belasten können.
Zunächst gilt: Keine Panik! Einige Studien haben ergeben, dass die umstrittenen Nanopartikel nicht in die Haut eindringen können. Solange deine Haut also nicht verletzt ist, brauchst du dir keine Sorgen machen.
Denn: Das Risiko durch die UV-Strahlung und einen Sonnenbrand Hautkrebs auszulösen, ist viel höher!
Außerdem kann gesunde Haut mit einer starken Hautbarriere verhindern, dass die kleinen Partikel in die Blutbahn gelangen.
Wenn du aber auf Nummer Sicher gehen willst und du weiterhin Cremes verwenden möchtest, die Nanopartikel enthalten, achte darauf, dass du sie am besten nicht auf Wunden oder verletzte Haut aufträgst. Bei einer Sonnencreme für Babys solltest du dennoch auf Nanopartikel verzichten.
Während die mineralischen UV-Filter der Haut einen sofortigen Sonnenschutz bieten, benötigen chemische Filter etwa 20 Minuten, um ihre Wirkung vollkommen entfalten zu können. Das heißt, dass du nach dem Eincremen mit einer Sonnencreme, die aus einer chemischen Zusammensetzung besteht, diese Zeit abwarten solltest, bevor du deine Haut der Sonne aussetzt.
Chemische Filter wandeln die UV-Strahlen in der Haut in Wärme um und können so die Haut schützen. Doch da sie in die Haut eindringen, können chemische Sonnencremes auch schädlich sein. Sie können Allergien auslösen oder wie Hormone im Körper wirken, weswegen besonders schwangere oder stillende Frauen auf eine Sonnencreme mit chemischem UV-Filter verzichten sollten.
Weitere Nebenwirkungen können zum Beispiel durch Octocrylene entstehen, da dieser Filterstoff sich mit der Zeit in schädliche Substanzen zersetzt. Daher solltest du Sonnencremes, die älter als ein Jahr sind, nicht mehr verwenden. Neben diesem Fakt, dass sich dieser Stoff mit der Zeit in schädliche Bestandteile zersetzt, ist er schlecht für die Umwelt.
Dennoch haben chemische Filter in Sonnencremes nicht nur Nachteile. Ein besonders großer Vorteil ist, dass sich diese Cremes oft besser auf der Haut auftragen lassen und auch leichter wieder zu entfernen sind.
Unbedenkliche, gut verträgliche chemische Filter | Chemische Filter, die Allergien auslösen können |
---|---|
Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine (Tinosorb S) | Benzophenone-3 |
Butyl Methoxydibenzoylmethane (Avobenzone) | Benzophenone-4 |
Drometrizole Trisiloxane (Meroxyl XL) | Benzophenone-5 |
Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate (Uvinul A Plus) | Ethylhexyl Dimethyl PABA |
Diethylhexyl Butamido Triazone (Iscotrizinol) | Homosalate |
Ethylhexyl Triazone (Uvinul T 150) | Octocrylene |
Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid (Enzulisol) | |
Phenylene Bis-Diphenyltriazine | |
Terephthalylidene Dicamphor Sulfonic Acid (Mexoryl SX) |
Besonders die chemischen Filter wie Oxybenzon (Octinoxat, Benzophenone, Ethylhexyl Methoxycinnamate) und 4-Methylbenzylidene Camphor können in unserem Körper hormonell wirken. Das heißt, dass die Fruchtbarkeit beeinträchtigt werden kann sowie hormonbedingte Krebsarten durch diese Stoffe gefördert werden können.
Aber auch Konservierungsstoffe wie Parabene (Methyparaben, Propylparaben, Ethylparaben, Butylparaben) können unser Hormonsystem beeinflussen.
Ob du dich für mineralische oder chemische UV-Filter in deiner Sonnencreme entscheidest, liegt ganz bei dir. Wichtig ist und bleibt, dass der Sonnenschutz gegeben ist! Denn die Haut vergisst und verzeiht nie.
Ein guter und zuverlässiger Schutz setzt voraus, dass du dich mit ausreichend Sonnencreme eincremst.
Als Faustregel gilt: Etwa 3 Esslöffel für den gesamten Körper (eines Erwachsenen).
Natürlich ist die eigene Entscheidung für ein geeignetes Sonnenschutzmittel nicht immer einfach. Darum haben wir dir hier einige Produkte aufgeführt, die laut Stiftung Warentest und Codecheck gut abschneiden.
Laut Stiftung Warentest liegen die günstigen Sonnenschutzmittel aus den Drogerien und Supermärkten weit vorn und besetzen die ersten Plätze. Darunter die Sundace Sonnenmilch (LSF 30) von DM und auch der Sensitiv Sonnenbalsam (LSF 30) von DMs Eigenmarke.
Unter den Testsiegern befinden sich aber auch weitere günstige Produkte, wie zum Beispiel von Lidl (Cien Sun Kids Sonnencreme LSF 50+) oder Aldi (Ombra Sun Ultra Sensitiv). Aber auch das Sonnenspray von Jean&Len schneidet im Test mit sehr gut ab.
Beim Test der unterschiedlichen Sonnencremes wurden verschiedene Kriterien berücksichtigt. Darunter die Konsistenz, bedenkliche Inhaltsstoffe oder ob die getesteten Cremes die Haut austrocknen. Das wichtigste Kriterium beim Test war allerdings, ob die Cremes den angegebenen Schutz einhalten.
Codecheck schätzt die folgenden Sonnencremes als unbedenklich und cruelty-free ein:
Die Sonnenlotion enthält Titandioxid, ist mineralölfrei sowie frei von PEG und Parfüm.
Die Sonnencreme hat einen mineralischen und korallenfreundlichen UV-Filter (Zinkoxid) und ist ohne Mikroplastik, Mineralöle, Parabene, Oxybenzone, Nanopartikel oder synthetische Duftstoffe
Die Sonnenmilch hat einen mineralischen Filter – aber ohne Nanopartikel.
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